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Wenn Kinder nach dem Tod fragen...

dann stehen wir Erwachsene oft vor einer großen Herausforderung. Anlässe, die diese Frage anstoßen gibt es ganz unterschiedliche: im weiteren oder näheren Umfeld des Kindes, in den Medien, Menschen oder Tiere. Dabei kommt für uns Erwachsene das Thema oft unerwartet und vor allem unvorbereitet in unser Leben. Ist der Anlass der Tod eines nahestehenden Verwandten, dann haben wir darüber hinaus mit uns selbst und dem was zu organisieren ist, genug zu tun.

Manchmal kann es dann schwer sein, als Erwachsener das Verhalten eines Kindes zu verstehen und sogar auszuhalten. Kinder haben (zu ihrem Glück) noch nicht gelernt, dass Sterben, Tod und Trauer in unserer Gesellschaft Tabuthemen sind. Sie äußern sich ohne Filter und Selbstzensur. Auch die Trauer selbst sieht anders aus, als bei Erwachsenen. Beispielsweise dann, wenn ein trauerndes Kind in der einen Minute noch fröhlich spielt und schon in der nächsten Minute untröstlich über den Verlust weint. Dies scheinbar sprunghafte Verhalten ist ein Zeichen dafür, dass das Kind seine Trauer in Portionen aufteilt, die es verkraften und bearbeiten kann. Wer die Kraft hat, sich auf diesen vom Kind gewählten Rhythmus einzulassen hat schon alles richtig gemacht.

Der wichtigste Rat für Menschen, die mit Kindern über den Tod sprechen, ist meiner Ansicht nach folgender: Seien Sie ehrlich. Wenn Ihnen selbst nach weinen zu Mute ist, dann weinen Sie. Erzählen Sie ihm nur die Dinge, die Sie selbst auch glauben. Wenn Sie gerade selbst nicht weiterwissen, dann sagen Sie auch das. Ihr Kind merkt, ob Sie hinter dem stehen, was Sie erzählen. Reden Sie also nicht um den heißen Brei herum. Je konkreter wir mit Kindern sprechen umso leichter fällt es ihnen, sich ein eigenes Bild zu machen. Das bedeutet, dass wir auch die Fragen nach den Umständen des Todes möglichst ehrlich und kindgerecht beantworten. Denn der selbstauferlegte „Weichzeichner“ kann sogar gefährlich sein: so könnte eine Satz wie „… ist friedlich eingeschlafen“ die Angst vor dem eigenen einschlafen wecken, obwohl er doch eigentlich schonend gemeint war.

Mit der Frage, was ich meinem Kind erzählen kann, ist dann eine Rückfrage verbunden: Was stellen Sie selbst sich denn vor? Welche Bilder vom Tod und dem Leben danach geben Ihnen Hoffnung und Kraft? Entwickeln Sie solche Bilder gemeinsam mit dem Kind. Dabei ist nicht ganz unwichtig, welche Situation Anlass zur Frage nach dem Tod gegeben hat. Als gläubige Christin liegt mir das Bild vom Himmel nahe. Ein Ort, den Gott für uns passend einrichtet. Aber wie sieht das aus, so dass es in der Situation passt? Was wünschen wir dem, um den wir trauern? Einen Strand vielleicht? Einen Hafen? Eine Bergwiese?

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